Lästig ist es sich Passwörter zu
merken, Seedphrases einzuprägen oder Jedes mal ein Kennwort eingeben
zu müssen, das mit einer mehrfachen Authentifizierung gesichert ist,
dennoch sind das die eigentlich sichersten Methoden um ein Wallet
sicher zu halten und seine Investitionen zu schützen. Aber es gibt
ein großes Problem, das vor allem dem eigentlichen Grundsatz von
Kryptowährungen zum Trotz existiert, das nicht existieren können
sollte. Das Problem ist der Mensch, der Komfort und Vereinfachung
sucht und das am Besten dort wo es unangebracht ist.
Kryptowährungen
sind dezentrale gespeicherte Informationen in einem weltweit gleichen
Kassenbuch. Das alleine macht eine Kryptowährung nahezu
Fälschungssicher wenn sichergestellt werden kann das Niemand zu
viele Anteile am Netzwerk hat. Jedoch ist es, verständlicherweise
auch ein wenig lästig, ständig alle Daten im Kopf behalten zu
müssen, Sicherheitsschlüssel auswendig zu kennen und vielleicht
eine 2 Faktor Authentifizierung zu nutzen. Viele Gamer, die nur mal
eben in ein Spiel reinschnuppern wollen, kennen das Problem. App
gestartet, Passwort eingeben, 2 Faktor Schlüssel aus anderer App
und/oder Hardware Generator eingeben nur um eine kleine Transaktion
durchführen zu können. Ein mobiles Wallet, das wir direkt mit
Gesichtserkennung und/oder Fingerabdruck freischalten können ist
doch deutlich einfacher. Aus diesen Gründen nutzen viele Anleger
Wallet Apps und Trading Börsen um ihre Investitionen zu lagern.
Hardware Wallets sind eigentlich deutlich weniger verbreitet als sie
das vielleicht sein sollten. Dennoch sollte man initial erst einmal
wissen was
sind Wallets, Private Keys und Public Keys!
Das Problem liegt hier nicht darin das
eine App schwieriger abzusichern ist sondern das sie alle Schlüssel
der Wallet besitzt. Im Idealfall sollte man als Nutzer selbst die
volle Kontrolle über alle öffentlichen und privaten Schlüssel
besitzen, die zu einer Wallet gehören, jedoch ist das bei einer
Handyapp in der Regel nie der Fall. Auch bei einem Trader hat man
zwar ein ausgewiesenes Konto, das sicherlich auch an
Sicherheitsmaßnahmen gebunden ist, aber dem Nutzer den vollen
Zugriff verweigert. Hier ist man immer auf das Gutdünken des
Anbieters angewiesen, denn überweist man einen Betrag X an eine
Kryptobörse so führt man damit nie wieder eine Kryptotransaktion
durch, sondern nur noch mit dem virtuellen Konto in einem virtuellen
Raum. Gleich verhält es sich bei einer Handy Wallet. Beides ist eben
keine bitcoin bank bei der
man sein Geld einfach anlegen und frei darüber verfügen kann.
Außerdem zentralisieren diese Anbieter die Kryptowährung wieder an
einem einzigen Ort.
Der Hintergrund ist einfach, würde ein
Trader entscheiden über das komplette eingelegte Geld frei verfügen
zu wollen, so wäre das tatsächlich so. Die Kryptos sind weg und das
unwiederbringlich, denn man hat sie schließlich einem Unternehmen
auf ein dediziertes Konto gezahlt. Das bedeutet das dieses
Unternehmen lediglich das Versprechen hält, eben wie eine Bank,
Transaktionen durchzuführen, auch wenn es um digitales Bargeld geht,
also keine internen Transaktionen, die lediglich im eigenen
Kassenbuch verfügbar sein müssen. Dabei locken Apps in der Regel
entweder mit hohen und schnellen Gewinnversprechen oder mit sehr
geringen Gebühren, einfach Bedienbarkeit und vielen anderen
Komfortfunktionen. Sicherlich machen all diese Funktionen das Leben
leichter, aber das eingelegte Geld tauscht man gegen das Versprechen
das Geld auszahlen zu können, wenn es denn benötigt wird.
Wenn einem dieses Prinzip jetzt bekannt
vorkommt dann ist das tatsächlich nicht falsch, das ist das Prinzip
von Banken. Während man das bei Tradern nachvollziehen kann, ist es
bei einem, nicht original von einer Währung aufgelegtem, Wallet
Anbieter eher befremdlich. Gerade die rezentralisierung einer
dezentralisierten Währung ist gefährlich. Der Sicherheitsaspaket
ist schnell dahin, wenn man sich Unternehmen wie z.B. Juicy Fields
anschaut bei denen es genau so gelaufen ist, wie die Ganzen
Bankengeschäfte es könnten. Hier wurden Kundengelder gesammelt,
investiert und mit dem eingehenden Geld eventuelle Kundenwünsche
ausgezahlt. Plötzlich war fast Alles an Geld weg und die Betreiber
verschwunden. Während Anleger nun um ihr Geld bangen, das sie
vermutliche nie wieder sehen werden.
Die Gefahr bei der Nutzung von allzu
komfortablen Apps ist aber auch das sie viele Ansatzpunkte für
Exploits, Hackerangriffe und mehr bieten können. Aber auch die
Tatsache das man sich bei vielen Anbietern ohne die Angaben
bestimmter, standarisierter Personendaten, anmelden kann ist
zumindest fragwürdig. Die Saarbrückener Zeitung hat hier einige
gute Tipps
gegen vermeintliche Kryptofallen auf Lager.
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